
Jede:r kennt das: Im Medikamentenschrank finden sich leere Packungen mit Präparaten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum gerade abgelaufen ist. Doch was bedeutet das eigentlich?
Sind die Tabletten direkt wirkungslos oder nur abgestuft?
Dieser Artikel liefert Antworten zu zentralen Aspekten rund um das Haltbarkeitsdatum von Nasenspray, Tabletten, Kapseln und Co.
Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verwendbar-bis-Angabe
Auf jeder Medikamentenpackung trifft man auf zwei wichtige Kennzeichnungen: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und manchmal die seltenere Angabe „Verwendbar bis". Während das MHD angibt, bis zu welchem Zeitpunkt der Hersteller garantiert, dass das Präparat in voller Qualität, unverändert und sicher ist, bedeutet „Verwendbar bis", dass dem genannten Datum auf keinen Fall mehr eingesetzt werden darf – z. B. bei Zytostatika.
Faktoren, die die Haltbarkeit beeinflussen
- Temperatur: Hitze beschleunigt Abbauprozesse; Kälte kann zusetzen.
- Licht: Lichteinfall oxidiert empfindliche Wirkstoffe – opake Verpackungen bieten Schutz.
- Feuchtigkeit: Luftfeuchtigkeit löst Salze auf und führt zu Klumpenbildung bei Pulvern und Granulaten.
- Verpackungsöffnung: Erst nach dem Öffnen beginnt der Wirksamkeitsverlust – Flaschen verlieren schneller, weil Bakterien und Sauerstoff eindringen.
- Formulierung: Filmtabletten halten länger stabil, Suspensionen sind anfälliger.
Wie lange sind verschiedene Arzneiformen verwendbar?
- Tabletten & Kapseln: Ungeöffnet oft 2–5 Jahre.
- Filmtabletten: Dank Schutzschicht mindestens 3 Jahre stabil.
- Dragees: Ähnlich den Filmtabletten, jedoch zusätzlich feuchtigkeitsempfindlicher.
- Flüssige Darreichungsformen: z. B. Tinkturen, Sirupe, Injektionslösungen – nach Anbruch oft weniger als 1 Monat verwendbar.
- Nasensprays & Augentropfen: 3–6 Monate nach Anbruch.
- Salben & Cremes: ungeöffnet ca. 2 Jahre, geöffnet ca. 1 Jahr.
- Suppositorien: in Kühlschrankverlängerung möglich.
Tipps für richtige Lagerung
- Trocken & dunkel: Schrank in kühlem Raum ohne direkte Fensternähe.
- Originalverpackung: Behalte Blister und Beipackzettel für Informationen und Schutz.
- Temperaturkontrolle: 15–25 °C; meide Hitzequellen.
- Nach Öffnen: Eingangsdatum markieren für Ablaufkontrolle.
- Außer Reichweite von Kindern: Auf kindersicherem Fach oder hochgelegener Ablage.
Entsorgung abgelaufener Medikamente
- Apotheke zurückbringen: Dort fachgerecht entsorgen oder kostenlos recyceln lassen.
- Kein Hausmüll: Tabletten oder Tropfen nicht in Toilette oder Ausguss werfen.
- Plastikverpackungen: Separat recyceln, wenn leer; Plastikbeutel reinigen und trennen.
- Altöl und Chemikalien: Nie gemeinsam entsorgen – nur über Schadstoffsammlung abgeben.
- Vorsicht bei Betäubungsmitteln: Sicherheitshinweise beachten, Rückberatung in der Apotheke.
Kurz zusammengefasst
Medikamente aller Art bleiben teilweise sehr lange haltbar, wenn man Kennzeichnung und Lagerung richtig deutet und Vorgaben befolgt.
Ordnungsgemäße Aufbewahrung verlängert die Wirksamkeit.
Nach Anbruch sollten Flüssigkeiten schneller aufgebraucht werden.
Abgelaufene Präparate entsorgst du am besten über die Apotheke.
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